Indische Musik
Die Ursprünge indischer Musik können bis zu den vedischen Gesängen, z.B. im Rigveda oder Samaveda zurückverfolgt werden. Es erfolgte dann eine Verzweigung in zwei klassische Stilrichtungen, den südindischen bzw. karnatischen und dem nordindischen oder hindustanischen Musikstil. Dies geschah ungefähr im 12. Jahrhundert. Jeder dieser Stile hat seine eigene Identität, ist aber mit dem andern eng verwandt. Die grundlegende melodische Einheit in der indischen Musik wird als Raga bezeichnet. Ein Raga ist nicht nur eine aufsteigende oder absteigende Tonfolge in der Oktave, sondern erhält seine charakteristische Farbe und Identität durch subtile Verzierungen der Noten, die "Gamakam" genannt werden. Die grundlegende rhythmische Komponente indischer Musik wird Tala genannt. Die indische Musik verwendet eine Vielfalt komplexer Zeitmaße. Vielleicht ist die Improvisation die wichtigste Eigenschaft indischer Musik, d.h. die Musik wird vom Künstler ex tempore geschaffen. So sind die melodische und hythmische Improvisation die Hauptelemente heutiger indischer Musik.
Die Instrumente
Veena: Es handelt sich um ein sehr altes Saiteninstrument, das mit der hinduistischen Göttin der Gelehrsamkeit Saraswati in Verbindung gebracht wird. Es besteht aus einem ziemlich großen Holzkörper, der als Klangkörper dient. Er ist an einem langen Hals befestigt, auf dem sich Bünde befinden und über den vier Metallsaiten gespannt werden. Das Instrument wird gespielt, indem die Finger der linken Hand die Töne auf den Bünden greifen, während die Saiten mit der rechten Hand gezupft werden. Die Veena hat zusätzliche Resonanzsaiten, die die Tonqualität und -farbe mit beeinflussen.
Mridangam: Dieses Perkussionsinstrument wird schon in Texten aus vorchristlicher Zeit erwähnt. Es besteht im wesentlichen aus einem hölzernen Zylinder, der an beiden Seiten mit einem Fell bzw. einer Tierhaut bespannt ist. Die rechte Seite des Mridangam kann in der Tonhöhe auf den Grundton der vom Sänger oder Instrumentalisten dargebotenen Melodie gestimmt werden, während die linke Seite tiefe Baßtöne erzeugt. Die Hauptfunktion des Mridangamspielers besteht darin, den Rhythmus (Tala) aufrecht zu erhalten
Die Künstler
Jayanthi: Jayanthi entstammt einer Musikerfamilie. Ihr Onkel mütterlicherseits ist einer der bedeutendsten lebenden Geiger im karnatischen Stil. Sie hat beim berühmten Veenaspieler S. Balachander studiert, wobei sie nicht nur die Spieltechniken ihres Gurus aufgenommen hat sondern in der Zwischenzeit ein ihr eigenes charakteristisches Idiom entwickelt hat. Ihre Kreativität und die von ihr ausgehenden musikalischen Impulse haben ihr Anerkennung und Ehre bei den maßgeblichen Kritikern eingetragen, und sie ist auch beim Publikum sehr beliebt.
Neyveli Narayanan: Dieser Künstler ist der Schüler des berühmten Umayalpuram Sivaraman. Während seiner Karriere hat er praktisch alle führenden Vokalisten und Instrumentalisten des karnatischen Musikstiles begleitet. Seine Spieltechnik wird durch Sensibilität und rhythmische Genauigkeit charakterisiert.